Geheimakte Tunguska (86%)
Geheimakte Tunguska:
Nina Kalenkow will ihren Vater auf der
Arbeit besuchen und findet stattdessen nur sein verwüstetes Büro
vor, doch die Polizei will ihr nicht helfen. Auch zu Hause trifft sie
der Schlag. Nun versucht sie mit Hilfe von Max Gruber, einem Kollegen
ihres Vaters und Oleg Kambursky, einem alten Freund ihres Vaters,
Informationen über dessen Verbleib zu finden, doch nicht jeder ist
der, für den er sich ausgibt. Im Laufe der Geschichte fällt das
Wort „Tunguska“ immer wieder im Zusammenhang mit seltsamen
Ereignissen und auch ihr Vater war an der Erforschung der Tunguska
Katastrophe beteiligt. Somit ist ein weiteres Ziel gesetzt: Sibirien.
Doch wie da hin kommen? Zum Glück fährt ein Zug von Moskau, beladen
mit Wissenschaftlern, freiwillig und unfreiwillig, zu einer streng
geheimen Forschungsstation in der gesuchten Region, doch die
Ereignisse überschlagen sich und durchkreuzen den Plan.
Das Schicksal der Welt steht auf dem
Spiel und die Zufälle häufen sich, doch sind es wirklich Zufälle?
Die Spuren führen Nina und Max nach Kuba und sogar nach Irland und
von dort aus weiter durch die Weltgeschichte. Der Verrat eines
Freundes führt letztendlich zu einem Showdown im Eis, welcher das
Schicksal allem, was wir kennen, entscheidet.
Ah, Geheimakte Tunguska, mein frühestes
Poin 'n Click Adventure,das ich je gespielt habe und zudem das Pont
'n Click Adventure mit dem ich jedes vergleiche, das danach kam.
Das Design ist klassisch, eine fixe
Hintergrundgrafik mit Objekten, die darauf angebracht sind. Teilweise
ist die Funktion Dinge hervorzuheben nötig, weil die benutzbaren
Objekte so gut an den Hintergrund angepasst sind, dass sie
tatsächlich nicht herausstechen. Dafür stechen andere Dinge so
hervor, dass man denkt sie seien wichtig, obwohl sie nur zur Grafik
gehören.
Diese Funktion zu benutzen ist jedoch
keine Schande, da man so auch Objekte sieht, die man vielleicht nicht
in Augenschein genommen hätte, was aber sehr schade wäre, denn
Ninas und Max' Kommentare dazu sind sehr hörenswert, sei es wegen
des Inhalts zur Story, den lokalen Umständen oder einfach wegen des
Kommentars an sich.
Nicht nur die Kommentare sind
hörenswert, denn das Sounddesign und die Dialoge sind gut gemacht.
Es gibt nette Hintergrundmusik, die zum Setting passt, es aber nicht
dominiert und sich somit wunderbar in den Screen einfügt und ihn
somit gut unterstreicht. Besonders das Main-Theme ist hervorzuheben,
da es zu dem insgesamt doch etwas düsteren Setting des Spiels passt.
Dafür sind die Dialoge manchmal etwas
fragwürdig. Die Sprecher sind gut gewählt und passen wunderbar zum
Charakter ihrer Rolle, doch ist der Text und der Sprachfluss nicht
immer sinnvoll. Wenn zum Beispiel die Empfangsdame einer
Nervenheilanstalt plant Politikerin zu werden und den Spieler dazu
auffordert Dinge für sie zu tun und sich schon darin sieht die neue
Präsidentin zu werden und alles besser zu machen, sollte sie
vielleicht nicht hinter dem Tresen stehen, sondern eher hinter einer
der massiven Türen.
Der Sprachfluss ist insofern gestört,
da Antworten auf Fragen manchmal sehr verzögert kommen, was den
Fluss einfach unterbricht, auch sind die Reaktionen auf gesagtes
teilweise ziemlich verzögert, was ebenfalls etwas auffällt. Dazu
sei aber gesagt, dass das Spiel von 2006 ist und man es damit auch
auf die Technik schieben kann.
Insgesamt passen die Dialoge und
Handlungen daraus zur Story und tun dieser keinen Abbruch.
Von den Dialogen zum Charakter:
Die Charaktere sind glaubwürdig und
der Story angemessen; keine Helden, wie in Skyrim oder Kingdoms of
Amalur, die dazu geboren wurden der Welt den Arsch zu retten, sondern
Helden, die in die Situation gestürzt sind und sich ihrer Rolle
fügen. Es ist äußerst angenehm einen Charakter zu steuern, der
sich nicht zu ernst nimmt, Geralt, sondern solche, die wie man selbst
ist. Dazu dann noch eine handvoll sympathischer (und nicht
sympathischer) Nebencharaktere und glaubwürdiger Antagonisten, alles
mit einer sinnvollen und spannenden Story gewürzt und schon passt
es.
Ein besonderer Pluspunkt ist, dass man
am Ende erfährt, was mit den Charakteren passiert, die man getroffen
hat und somit auch deren Story humorvoll abgerundet wird.
Doch was wäre ein gutes Point 'n Click
Adventure ohne seine Rätsel. Teilweise simpel, teilweise knifflig
und teilweise so, dass man um einige Ecken herum denken muss, so ist
Geheimakte Tunguska. Ich bin ein sehr ausgeglichener Mensch, doch das
ein oder andere Rätsel hat sogar mich an den Rand des Wahnsinns
gebracht, doch sind sie immer wieder interessant.
Bis auf ein Rätsel: man sieht ein Feld
mit leuchtenden Punkten vor sich und das Ziel ist es alle aus zu
machen. Klingt simpel, wäre da nicht das Problem, dass die Punkte
senkrecht und waagerecht um den gedrückten Punkt herum auch an/ aus
gehen. Ich muss zugeben, dass ich das Rätsel bis heute und nach
etlichem Durchspielen, immer noch rein willkürlich angehe und
versuche es zu lösen. Geklappt hat es bis jetzt jedes Mal, doch bin
ich immer erstaunt wie.
Auch dem Umstand, dass man durch das
Nichtaufsammeln eines Bleistiftes das gesamte Spiel ruiniert ist
entgegengewirkt, da man später einen anderen Bleistift aufsammeln
kann, wenn man ihn dann auch braucht.
Auch eine Spielhilfe ist im Umfang
enthalten, wobei sie in Russland auch schon wieder aufhört. Blöd
nur, dass bald danach ein Rätsel kommt, welches ich beim ersten
Durchspielen nicht ohne Hilfe lösen konnte.
Alles in Allem ist Geheimakte Tunguska
ein gelungenes Point 'n Click Adventure, an dem ich alle, die ich
danach gespielt habe messen kann.
Der Umfang des Spiels ist hervorragend,
das Setting ist abwechslungsreich, die Charaktere sind gut getroffen,
die Synchronsprecher und die klangliche Untermalung der Spiels sind
on point und das beste ist: alles ist glaubwürdig in nur 10 Stunden
untergebracht.
Ich bin ein großer Freund von kurzen Spielen mit
hohem Wiederspielwert, anstatt ewig lange Spiele zu spielen, die sich
unendlich ziehen. Lieber spiele ich ein kurzes Spiel 100 Mal durch,
ohne dass es langweilig wird, als eins nur ein Mal, wenn überhaupt
und danach ist es erst mal genug für Jahre.
Vor einem halben Jahr habe ich
Geheimakte Tunguska das letzte Mal gespielt und habe schon wieder
Lust es noch einmal zu spielen.
Alles noch einmal kurz zusammengefasst
Damit erhält Geheimakte Tunguska 43/50 Manatränken und liegt somit bei einer Zustimmung von 86%
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